Verarbeitungsfertiger, ökologischer Dünnschichtdeckputz auf Kalkbasis
Verarbeitungsfertiger Dünnschichtdeckputz auf Kalkbasis.
Mineralisch, diffusionsoffen, ohne Konservierungsmittel, lösemittel-, amin-, formaldehyd- und ammoniakfrei, somit besonders umweltverträglich, emissionsarm (ELF), geprüft wohngesund. Kenndaten nach DIN EN 15824, klassifiziert im technischen Merkblatt. Nur für innen.
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Auf Kalkbasis
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Schadstoffgeprüft
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Gebrauchsfertig im Eimer
Verarbeitungsfreundlicher, weißer oder farbiger Filz- und Strukturputz in verarbeitungsfertiger Form.
Geschichte
Schon seit etwa 7200 bis 6500 v. Chr., als in der Region des Fruchtbaren Halbmonds frühe Steinbauten entstanden,[2] wurden die rohen Mauern mit Lehm, Gips oder Kalk geglättet. In Pompeji sind noch heute aus fünf bis sechs Schichten bestehende Putze erhalten. In der Renaissance beschrieb Vitruv die Verarbeitung des Kalkmörtels. Mit farbig getünchten Putzen wurden im Barock Hausteinoberflächen imitiert. Seit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert verwendete man statt der traditionellen Kalkanstriche verschiedenste Ersatzmaterialien, die allerdings meist nicht hydrophil, also wasserdurchlässig sind und als Trocknungsblockade wirken. In der Denkmalpflege dagegen werden wieder die günstigen Eigenschaften des Kalkputzes geschätzt.[3]
Putzsysteme
Mit dem Begriff Putzsystem wird das integrale Zusammenspiel von Putzgrund und Putzlage(n) erfasst. Demnach können nur optimal aufeinander abgestimmte Schichten zusammen die an einen Putz gestellten Anforderungen dauerhaft erfüllen. Eine traditionelle Putzregel besagt, dass die Festigkeit des Putzes von innen nach außen, d. h. zur jeweiligen Putzoberfläche hin, abnehmen sollte. Diese Regel ist sinngemäß ebenfalls bei der Festigkeitsabstufung zwischen dem Putzgrund und dem Unterputz zu beachten.
Die alte Handwerkerregel „weich auf hart“ zu putzen, kann allerdings lediglich für herkömmliche, mineralisch gebundene Putze auf massivem Mauerwerk (kleinformatige Vollsteine mit hohem Fugenanteil) angewendet werden. Für Putze auf hoch wärmedämmendem Leichtmauerwerk (porosierte Leichthochlochziegel, Bimshohlblocksteine, Porenbetonsteine) gilt sie nicht. Derart bewegliche Putzgründe machen eine schubweiche, entkoppelnde Zwischenschicht zwischen Wandbildner und Oberputz erforderlich. Mit einem Unterputz weicher als dem Oberputz kommt es also zu einer Umkehrung der alten Putzregel.[4]
Arten von Putz
Überblick
Putz kann nach den verwendeten Materialien, i. d. R. nach dem Bindemittel (Kalkputz, Kalkzementputz, Zementputz, Gipsputz, Lehmputz, Silikatputz und organischer Kunstharzputz), nach dem Ort der Mörtelproduktion (Werk-Trockenmörtel, Baustellenmörtel), nach der Art des Anmischens (Handputz, Maschinenputz), nach der Oberflächenbehandlung (Kratzputz, Reibeputz, Kellenwurfputz, Kellenstrichputz), nach der Funktion (Wärmedämmputz, Akustikputz, Sanierputz, Magnetputz) oder nach der Auftragsstärke unterschieden werden.
Der Begriff organisch bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Eigenschaften des betreffenden Materials überwiegend von den enthaltenen Kunstharzen bestimmt werden. Ein mineralischer Putz enthält demgegenüber nur wenige und ein rein mineralischer Putz gar keine Kunstharzanteile.
Nach Putzaufbau
Spritzbewurf oder Vorspritz (Haftvermittler): Dünn angerührter Spritzbewurf wird mit der Kelle oder dem Quast auf wenig saugende oder glatte Untergründe (z. B. Beton) netzartig, also nicht deckend, angeworfen. Auf stark saugenden (z. B. niedrig gebrannte Ziegel, Gips oder Lehm) oder ungleichmäßigen Untergründen (verschiedene Materialien) wird der Spritzbewurf vollflächig angeworfen.
Haftbrücke: Statt Spritzbewurf werden auf Betonflächen häufig organische Haftbrücken, z. B. zum nachfolgenden Auftrag von Gipsputzen, oder mineralische Haftbrücken zur Vorbehandlung des Untergrunds für Kalk-Zementputze verwendet.
Unterputz (Grundputz): Auf normal saugenden Untergründen kann der Unterputz in Stärken von 1 bis 3 cm (in Sonderfällen bis 10 cm) direkt auf den Untergrund aufgetragen werden. Der Unterputz soll Unebenheiten ausgleichen. Variiert die zum Ausgleich erforderliche Schichtdicke um mehr als 5–10 mm, wird in der Regel jedoch ein vorheriges Auffüllen der tieferliegenden Stellen nötig, da sich die Putzfläche sonst nicht mehr gleichmäßig abziehen lässt. Soweit sie nicht gebündelt auftreten, lassen sich einzelne Rohre und Kabel jedoch üblicherweise vielfach im Unterputz einbetten. Der Unterputz dient als Träger für Oberputze (Edelputze). Traditionelle Unterputze enthalten als Bindemittel meist verschiedene Kalke (oft mit Anteilen an Zement) oder Gips. Sie dienen in Innenräumen teilweise als Untergrund für Tapeten oder Anstriche. Putze mit höherem Zementanteil werden als Sockelputze oder in Feuchträumen (z. B. Keller und Bäder) und als Tragschicht von harten Wandbekleidungen (Naturstein, Fliesen) verwendet.
Oberputz: Mit Oberputz wird die letzte Putzlage eines Putzsystems im Außen- und Innenbereich bezeichnet. Er kann als Dünnschichtputz (organisch gebundener Putz, Schichtdicke = maximale Kornstärke) oder Dickschichtputz (überwiegend mineralisch gebundener Putz, Schichtstärke > Größtkorn) ausgeführt werden. Mineralisch gebundene Oberputze sind bauphysikalisch günstiger, benötigen jedoch für ein gleichmäßiges Erscheinungsbild und zum Wetterschutz meist einen Egalisationsanstrich.